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Mittwoch, 2. Mai 2018 - 18:00

South-South Feminisms as a Challenge to Solidarity Narra ves in the 21st Century

Rirhandu Mageza-Barthel & Uta Ruppert

Mitten in den Krisen des Kapitalismus wird die Welt stärker polyzentrisch. Quer zu den alten Denkschemata von Nord-Süd und Ost-West etablieren sich neue Facetten von Süd-Süd-Kooperationen. Zu den prominentesten Akteuren einer solchen Weltpolitik des Südens gehören Südafrika und China. Solidarität und Partnerschaft auf Augenhöhe gelten ihnen als Basis gegenseitiger wirtschaftlicher und politischer Stärkung und neuer Süd-Perspektiven auf internationale Entwicklung. Aufällig zurückhaltend gegenüber dieser Politik bleiben allerdings die verschiedenen Akteurinnen der südafrikanischen Frauen- und Geschlechterpolitik - und dies, obwohl das Motiv der Süd-Süd-Solidarität eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte des südafrikanischen Feminismus spielt.

In diesem Vortrag stellen wir unterschiedliche Strategien und Positionen süd-afrikanischer Akteur*innen im Verhältnis zu neueren Süd-Süd-Politiken vor, die von "draußenbleiben" über "bedingt mitmachen" bis zu "offen ablehnen" reichen. Wir fragen danach, wie dieses Spektrum entsteht, warum welche Positionen gegenüber den verheißungsvollen Narrativen der neuen Süd-Süd-Solidarität eingenommen werden und welche Schlussfolgerungen über Süd-Süd-Solidaritäten aus feministischer Perspektive daraus gezogen werden können.

RIRHANDU MAGEZA-BARTHEL ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft und im Forschungsprogramm zu Afrikas Asiatische Optionen. Nach ihrem Studium an der University of Cape Town studierte und promovierte sie an der Universität Frankfurt. Sie ist u.a. Autorin der Monographie "Mobilizing Transnational Gender Politics in Post-Genocide Rwanda" (Routledge, 2015) und Mitherausgeberin des Sammelbands "Negotia9ng Normativity: Postcolonial Appropriations, Contestations, and Transformations" (Springer, 2016).

UTA RUPPERT ist Professorin für Politikwissenschaft und Politische Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität. Sie ist eine der Direktorinnen des Cornelia Goethe Centrums und eine der Gründerinnen des Forschungsprogramms Afrikas Asiatische Optionen (AFRASo). Ihre Forschungen fragen u.a. nach den Rollen und Bedeutungen von Zivilgesellschaft in Prozessen des sozialen und politischen Wandels in afrikanischen Ländern, in neueren afrikanisch-asiatischen Beziehungen und in der globalen Politik. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Frauenbewegungen und Genderpolitiken als Motor der Transformation.

This lecture is part of the Cornelia Goethe Colloquium in 2018.